Große Resonanz auf Patientinnen-Infoabend

01. November 2014

Der Informationsabend mit dem Thema: „Was gibt es Neues im Kampf gegen Brustkrebs?" stieß auf große Resonanz. Etwa 72.000 Frauen erkranken pro Jahr neu an Brustkrebs in Deutschland. Davon – und das ist die gute Nachricht – können heute 80 bis 90 % der Patientinnen geheilt werden. Insbesondere die Einführung zertifizierter Brustzentren hat hier zu einem hohen Qualitätsstandard in der Versorgung in Deutschland geführt.

Etwa 72.000 Frauen erkranken pro Jahr neu an Brustkrebs in Deutschland. Davon – und das ist die gute Nachricht – können heute 80 bis 90 % der Patientinnen geheilt werden. Insbesondere die Einführung zertifizierter Brustzentren hat hier zu einem hohen Qualitätsstandard in der Versorgung in Deutschland geführt. 

Seit 2007 ist das Kooperative Brustzentrum des St. Marienkrankenhauses Frankfurt ebenfalls von der Deutschen Krebsgesellschaft als Brustkrebszentrum ausgezeichnet und seitdem wiederholt rezertifiziert worden. Die letzte Re-Zertifizierung erfolgte in diesem Jahr und erbrachte eine äußerst positive Resonanz durch die Auditoren, die von der vorgehaltenen medizinischen Qualität und der menschlichen Zuwendung zu den Patientinnen tief beeindruckt waren.

Viel hat sich insbesondere in den vergangenen zwei Jahren  in der Behandlung von Brustkrebs getan – sowohl international wie auch am eigenen Zentrum. Aus diesem Grund veranstaltete das Kooperative Brustzentrum des St. Marienkrankenhauses am 11. September einen großen Informationsabend für Patientinnen, Betroffene und Angehörige, um über Neuerungen zu berichten.

Mit über 100 Teilnehmern war der große Hörsaal des Hauses bis auf die letzten Reihen besetzt. Herr Professor Dr. Eichbaum, Chefarzt der Frauenklink und Leiter des Brustzentrums, begrüßte die Gäste und das Auditorium und führte zugleich in seinem Eingangsreferat über aktuelle Entwicklungen zum Verständnis von Brustkrebsursachen aus. Ein besonderer Stellenwert kommt dabei dem familiären Mammakarzinom zu, welches aufgrund einer sogenannten BRCA-Genmutation als vererbliches Risiko in fünf bis zehn Prozent aller Brustkrebsfälle als Ursache aufgedeckt werden kann. Das Team von Professor Eichbaum widmet sich klinisch und wissenschaftlich diesem Problem und bietet hier in Kooperation mit der Humangenetik eine individuelle Beratung an. Sofern eine BRCA-Mutation nachgewiesen ist, bietet die Frauenklinik je nach persönlichem Risiko auch Möglichkeiten der prophylaktischen Operation an.

Herr Dr. Grosser, Chefarzt der Radiologie, stellte in seinem Vortrag die mit Spannung erwarteten ersten Ergebnisse zum Einsatz der Mammaszintigraphie im eigenen Brustzentrum vor. Bei diesem Untersuchungsverfahren können durch Kontrastmitteldarstellungen schwer erkennbare Brustkrebsherde zum Beispiel innerhalb sehr röntgendichten Drüsengewebes aufgedeckt werden.

Professor Dr. Eichbaum und Dr. Grosser war es gemeinsam gelungen, durch die großzügige Unterstützung über den Förderverein des Brustzentrums eine Anschubfinanzierung für eine Pilot-Studie zu diesem hoch innovativen Diagnostikum zu erreichen. An einer Serie von 16 Patientinnen konnte Dr. Grosser in beeindruckenden Falldarstellungen die hohe Treffsicherheit dieses Gerätes darstellen, so dass weitere Untersuchungen in der Routinediagnostik des Brustzentrums damit stattfinden werden.

Im Anschluss berichtete Oberarzt Dietrich, Koordinator des Brustzentrums, über moderne Operationsverfahren für den Brusterhalt, die sowohl eine hohe onkologische Sicherheit bieten als auch hohen kosmetischen Ansprüchen gerecht werden. Ein hauseigener Standard ist dabei die sogenannte „tumoradaptierte Reduktion", mit der es möglich ist, verschiedene Tumorgrößen an unterschiedlichen Stellen der Brust sicher zu entfernen und gleichzeitig eine harmonische Brustkontur zu erhalten.

Dr. Eberlein, Leiter der Strahlentherapie am MVZ Kamillus, konnte nicht nur über aktuelle Daten zur Bedeutung der Strahlentherapie für die Brustkrebsbehandlung referieren, sondern ging auch in pointierter Form auf Kontroversen der gegenwärtigen Fachdiskussion ein. Zuletzt konnte er die beeindruckenden, ersten Erfahrungen mit dem neuen eigenen Linearbeschleuniger in der unlängst eingeweihten Strahlenklinik zeigen, eines der modernsten Geräte dieser Art in weitem Umkreis.

Zum Abschluss zeigte Professor Dr. Tesch als internistischer Onkologe und externer Kooperationspartner des Brustzentrums die 2014 aktuell diskutierten Neuerungen zur medikamentösen Behandlung des Mammakarzinoms. Hier ging es insbesondere um die neu zugelassenen Medikamente Perjeta® und Kadcyla®, die als zielgerichtete, Antikörper-basierte Therapien gegen das HER2-positive Mammakarzinom eingesetzt werden können und in den jeweiligen Zulassungsstudien beeindruckende Wirksamkeitsdaten gezeigt hatten.

Nach einer spannenden und lebhaften Diskussion, im Rahmen derer sich zahlreiche Zuhörer einbrachten, konnte Professor Dr. Eichbaum den Informationsabend mit einem positivem Resumée beschließen:

„Wir werden auch in Zukunft als Experten dieses Brustzentrums weiter eng zusammenarbeiten, um unseren Patientinnen die jeweils beste international verfügbare medizinische Behandlung im Kampf gegen Brustkrebs zu bieten. Darüber hinaus werden wir das, was uns als St. Marienkrankenhaus so besonders auszeichnet, weiter hochhalten – die individuelle, menschliche Fürsorge und Betreuung der Betroffenen in dieser Extremsituation."

In einem stimmten Experten und Zuhörer unisono überein: Ein gelungener Abend mit viel Information und menschlicher Atmosphäre – dies muss nächstes Jahr unbedingt wiederholt werden!



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